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RSL Erste Herren vs. FC Bad Lausick  3:1
22.10.2017 Sportpark Dölitz
Korpulenter Feuerwehrmann zündelt im Lausicker Sechzehner

Es fühlt sich wahrscheinlich immer etwas ungeil an, wenn man gegen den Stern verliert, aber wenn man den Spielberichten von Bad Lausick folgt, dann wird man das Gefühl nicht los, in der Kurstadt gibt es eine besondere Phobie gegen Niederlagen bei uns. Nicht zum ersten Mal wurde in der Nachberichterstattung herausgehoben, dass man es mit „einer bekanntermaßen fußballerisch limitierten Mannschaft“ zu tun hatte.

An dieser Stelle sei gesagt, dass ich der Lausickern vollkommen recht geben muss. Die gesamte Erste vom Stern ist ein Haufen von talentfreien Sportinvaliden. Techniktraining? Fehlanzeige! Unsere Einheiten beschränken sich ausschließlich auf die körperliche (Un-)Fitness und das ist laut Trainer Leit bereits eine Baustelle, die man durchaus mit dem Berliner Flughafen vergleichen kann. Das fußballerische Aushängeschild der Mannschaft ist Heino, ein übergewichtiger Oldie, der seine einzige fußballerische Ausbildung in der Freizeitmannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Leuna erhalten hat. Kapitän Flo hat Zeit seines Lebens in einer Wurstfabrik gearbeitet und seine „Begabung“ entdeckt, als er es schaffte, mit einer Frikadelle fünfmal zu jonglieren. Und dann wäre da noch Quereinsteiger Hannes. Der Sprößling eines Rostocker Marinekapitäns und leidenschaftliche Sportfischer hatte vor seiner Zeit in Leipzig noch nie etwas von der Sportart Fußball gehört und besucht derzeit das Seminar „Fußballregelkunde für Anfänger“, geleitet von Wolf-Dieter Ahlenfelder.
Dies sind nur stellvertretende Beispiele aus dem Kabinett von Antifußballern der ersten Mannschaft.

Im Spiel gegen Bad Lausick wurde auch schnell deutlich, dass viele unserer Spieler froh waren wenn sich der Ball gerade nicht in ihrer Nähe befand, ohne jedoch Leits Zielvorgabe zu missachten, das eigene Tor bis aufs Blut zu verteidigen (Gringo nahm sich diese humorvoll gedachte Ansprache etwas zu sehr zu Herzen und erlitt einen riesigen Cut am Kopf).

Dies gelang bis zur 30. Minute relativ gut, bis ein Rückpass auf Keeper Rayick zurollte. Bekanntermaßen ist ein Rückpass nichts für schwache Nerven, denn von einer Sekunde auf die andere kann man sich als Torwart zum Tollpatsch des Monats machen. Besagter Rückpass hatte zudem die Tücke, dass er sehr flott unterwegs war und unangenehm hoppelte. Rayick jedoch lies sich von dem näherkommenden Scheusal nicht aus der Fassung bringen und holte bereits mit seinem rechten Fuß zum Befreiungsschlag aus. „Volle Kanne weg das Teil“, dachte sich wohl Rayick und zog durch. Um es kurz zu halten: Rayick traf den Ball leider nicht, nicht ein mal ein bisschen und es stand 1:0 für Bad Lausick. Vor der Halbzeit kam der Stern auch zu guten Möglichkeiten, scheiterte aber an der eigenen, viel kommentierten Limitiertheit.

Nach der Pause dann aber die völlig überraschende Kehrtwende. In der 51. Minute wollte Pirmin gerade ein paar Sprungübungen für das Skifliegen in Planica im Februar machen und wurde in der Luft von einem Flankenball von Friedi am Kopf erwischt. Benommen sank Pirmin zu Boden und dachte wohl, dass der tosende Jubel in Dölitz, Frieders Blattschuss gewidmet war. Doch tatsächlich kullerte der Ball von Pirmins Kopf aus ins Tor der Gäste.

Danach erstolperten wir uns Chance um Chance. In der 60. Minute hatte Entenmann Kroneck eigentlich das 2:1 ins Tor gewatschelt, wurde aber wegen seines nicht regelkonformen Laufstils zurückgepfiffen. Zehn Minuten später dann aber tatsächlich die Führung. Ein Querschläger von Friedi wurde zum Traumpass für Herzi, der zwar keine Ahnung von Ballführung hat, aber laufen kann wie ein Hase. Und so beschloss Hasenfuß Herzog einfach über 50 Meter mit dem Ball ins Bad Lausicker Tor zu sprinten.


Trifft zur Entscheidung - El Schwammo
In der 76. Minute kam dann Heino aufs Feld, mit dem klaren Hinweis von Leit, aufkommende Offensivfeuerwerke von Bad Lausick im Keim zu ersticken. Doch es kam anders als erwartet, denn überall wo der Feuerwehrkommandant auftauchte brannte es lichterloh (Zunächst brannte es in seinem Gesicht, weil er bei seinem ersten Sprint ohne Fremdeinwirkung auf die Nase fiel, was wirklich extrem lustig aussah). Mit seiner ersten richtigen Ballaktion umkurvte er dann einen verdutzten Lausicker Verteidiger. Freistehend vor dem Tor verlor er aber plötzlich das Gleichgewicht. Um nicht auf den Ball zu fallen stupste er diesen noch kurz mit dem Außenrist zur Seite, ehe sich der Koloss von Marienbrunn Richtung Erde begab. Ich kann es immer noch nicht glauben aber Heinos Selbstschutzaußenriststupser fand seinen Weg zum 3:1 ins Tor. Im Anschluss hatte der Commandante del Fuego noch drei weitere Riesenmöglichkeiten, sein Torkonto noch weiter hochzuschrauben. Er bewies aber einmal mehr seine Bescheidenheit und vergab absichtlich, selbst als er alleine auf das leere Tor zulief.

Vielleicht auch besser so, denn bei einem noch höheren Endergebnis hätte es der Lausicker Medienabteilung womöglich die Schädeldecke vom cholerischen Haupt gesprengt.

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