Christian Wolteer, Klasse 12-II
1) Stellen Sie die Entwicklung der Musikgruppe Modern Talking dar!
Genaue Informationen über die Band zu bekommen ist
schwierig. Es gibt noch keine seriöse Bandbiographie und in der Tages-
und Popperpresse finden sich kaum verwertbare und verläßliche
Informationen zum Thema.
Bekannt ist, daß Dieter Bohlen in den frühen
50er Jahren in Norddeutschland, Region Hamburg, als Sohn eines Bauunternehmers
zur Welt kam und aufwuchs. In seiner stürmischen Jugend war er Mitglied
der Jusos und hißte die rote Fahne auf dem Dach des väterlichen
Betriebes. Nach durchwachsenem Abitur studierte er BWL.
Seit den frühen 70er Jahren komponierte, textete und
produzierte Dieter eine Unmenge an Titeln für eine große Anzahl
damaliger deutschsprachiger Schlagersänger wie Roland Kaiser, Christian
Anders, Ricky King und weitere, schon wieder vergessene Größen.
Nach über einem Jahrzehnt unermüdlichen Schaffens deprimierte
es Dieter, daß er zwar für den Erfolg seiner Schützlinge
verantwortlich zeichnete, aber nur im Hintergrund agierte, während
die von ihm betreuten Künstler Popularität, Publizität
und Groupies alleine einstrichen. Er hielt sich für potent genug,
nicht weiter nur Hits am Fließband zu produzieren, sondern sich
mit ihnen auch selbst vor die Massen zu trauen. An Selbstbewußtsein
hatte es ihm ja noch nie gemangelt und auch daß bereits ein, zwei
diesbezügliche Versuche friedlich im Sande verlaufen waren, konnte
ihn nicht verunsichern.
Eines Tages glückte ihm im Studio der Song Youre
my heart Youre my soul und er wußte, das ist
es, er hatte soeben das Rad neu erfunden, wie er es in einem Radiointerview
in den späten 80ern einmal ausdrückte. Noch ganz beeindruckt
von diesem großen Wurf ließ er das Band rückwärts
laufen, variierte ein bißchen am Arrangement und den Lyrics herum
und so kam You can win if You want heraus. Nach wenigen Tagen
war durch weitere Experimente das Material für die erste Modern Talking-Platte,
The 1st Album, zusammengekommen. Der Bandname stand auch schon.
Er hat übrigens, welche Überraschung, keine besondere Bedeutung.
Was fehlte, war nur noch ein telegener Sänger.
In diesen folgenschweren Tagen und Wochen hatte ein bis
dato weitgehend unbekannter Schönling mit Gesangs- und Klavierausbildung
namens Thomas Anders eine Herrenwahl in der Lüneburger Heide gewonnen.
Er war sehr hübsch, hatte lange, dunkle Haare und erinnerte sowohl
an die androgynen Rockstars der 60er und 70er Jahre wie Nico und Marc
Bolan, als auch an die ebenso indifferenten Popsternchen der 80er wie
Limahl und Dan Harrow, bitte versuchen wir uns zu erinnern.
In einer Disko, wo auch sonst, wurde er von Mittelsmännern
mit Bohlen bekannt gemacht und alsbald die Verträge unter Dach und
Fach gebracht. Youre my heart... erschien im Mai 1985
als Single, mit dieser wurden diverse Radiostationen und DJs auf den einschlägigen
Ferieninseln Europas eingedeckt. Das Stück ging, wie von Bohlen erwartet,
hoch wie eine Bombe und löste eine Kettenreaktion aus. Dreiviertel
der Welt wurde erschüttert. Der Sound war frisch, extrem eingängig
und machte seinen Hörern nichts vor. Das Duo erweckte erst gar nicht
den Anschein, keine Gelddruckmaschine zu sein. Zeitgeistvertretern wie
Kajagoogoo gingen die Ideen nach der ersten Hitsingle aus, Alphaville
nach der ersten Platte und Depeche Modes Domäne waren damals noch
ausschließlich die Teenager.
Unerschütterlich kochten Modern Talking alles ab, Schulkinder,
Hausfrauen, Bauarbeiter, Omas. Die Musik konnte melodisch sicher nicht
an die stärksten Motown-Klassiker heranreichend, ABBA jedoch auf
Augenhöhe gegenüberstehen. Im eigenen Land nicht unumstritten,
die Käufer freilich immer auf ihrer Seite habend, wurde Modern Talking
zum mit Abstand radikalsten und erfolgreichsten deutschen Popkulturgut
nach dem Kriege.
Intelligenzija und Kritiker waren entsetzt, weil sich die
ungeliebte Masse nicht für ihre Meinung interessierte, sondern lieber
zu Filmen mit Mike Krüger und Thomas Gottschalk ins Kino ging. Und
nun auch noch dieses! Sie prophezeiten das baldige Ende dieser Supernova,
einen Hit, na gut, auch zwei, allerspätestens nach dem dritten Nummer
1-Schlag in Folge möge sich das Publikum doch endlich von diesem
singenden, klingenden Monster abwenden. Dazu diese anmutige Arroganz,
dieser unverschämte Stolz der Sieger, Modern Talking war zweifellos
ein Schock auch für den etablierten deutschen Popbetrieb.
Unsere lieben Rockstars vom linken Flügel der SPD,
Grönemeyer, Heinz Rudolf Kunze und der schon damals leergebrannte
Lindenberg, fürchteten zwar grundlos um ihre Pfründe, faselten
aber dennoch etwas von Volksverdummung und ließen dabei wohlweißlich
unter den Tisch fallen, daß sie selbst ihr Publikum lange genug
verdummt und ihm nun nichts mehr zu sagen hatten (Lindenberg), sich gemessen
an ihrer intellektuellen Bedeutung für zu wichtig nahmen (Kunze)
und dem selbstbewußten Musikkonsumenten einfach nur wegen vorsätzlichem
Ungesang auf den Wecker fielen (außer Grönemeyer auch alle
anderen).
C.C. Catch, Bad Boys Blue, Cilent Circle, auf dem Höhepunkt
des Erfolges Mitte 1986 tummelten sich Kopien des Originals zuhauf in
den Musikprogrammen. Es unterstreicht Bohlens geschäftliches Genie,
daß er selbst die meisten dieser Nachbauten lanciert hatte, um auch
den Sekundärmarkt zu kontrollieren und abzuschöpfen, um so in
die nächste finanzielle Dimension vorzudringen. Heute ist er der
mit Abstand reichste deutsche Kulturschaffende. Nur ein, zwei Spitzenprofis
und einige wenige Wirtschaftskapitäne können mit seinem Einkommen
noch konkurrieren.
In weniger als drei Jahren wurden fünf Studioalben
eingespielt. Das Duo setzte mehr Tonträger ab als vermeintliche Superstars
wie Madonna, und das ohne den amerikanischen Markt aufzurollen. Dieter
Bohlen plante zwar bereits den Blitzkrieg gegen die USA, wollte den Yankees
Coke und Pepsi verkaufen, wie in den 70ern Giorgio Moroder (Produzent
von Donna Summer) und Frank Farian (Boney M.). Hallen wurden gebucht,
Fernsehauftritte klargemacht, das erste Album stieg schon hoch in die
US-Billboard-Charts ein, alles lief wieder mal wie programmiert, da verließ
ihn sein Sänger.
Er sagte zu mir: ,Scheiß auf Amerika, ich führe
jetzt meine Hunde aus!, erinnert sich Bohlen in gewohnt drastischer
Weise an diesen verhängnisvollen Tag. Spannungen hatte es bereits
vorher gegeben, weil Dieter alles machte und von Thomas nur dessen süßes
Gesicht brauchte. Undenkbar, daß Herr Anders auch mal eine Komposition,
einen Reim, eine hochgeschätzte kleine Idee durchgebracht hätte.
Also Trennung, seine süße Rache am Chef, damit keine Weltherrschaft,
nicht noch mehr Groupies, es blieb bei Europa, Indien, Japan und dem,
was dazwischenlag. Ein Reich, in dem die Sonne niemals untergeht. Bis
heute ist Bohlen ein Weltstar, der nicht den US-Markt eingenommen hat.
Doch er saß immer noch auf einer Ölquelle. Er
machte einfach alleine weiter. Das Projekt wurde in Blue System umbenannt,
die Vocals etwas heruntergeregelt und noch künstlich angeraut. Nichts
sollte mehr an Thomas erinnern. Statt perlender Tastenanschläge nun
harte Gitarrenriffs, denn die 90er sollten das werden, was die 80er nur
vorgegeben hatten: hart. Und er hatte mal wieder richtig gelegen, die
Kopeken rollten weiter in die vorgesehene Richtung. My bed ist too
big, Magic symphonie, und Leda Leda Leda Leda
Leda, nur eine kleine Auswahl der sich nun anschließenden
Hitkarawane.
Doch dann kam 1997 die Versöhnung und im Jahr darauf
- nach vielen Gerüchten und einem spürbaren Anziehen der Preise
für gebrauchte MT-Platten - das Comeback der Dekade. Youre
my heart Youre my soul 1998 wurde die Single des Jahres.
Dazu ein neues, zeitgemäßes Outfit, volle Hallen, sicherlich
auch Zugeständnisse an den dekadenten Zeitgeist (schwarzer Rapper,
rote Fahnen), die alten und die neuen Hits und drei weitere Superscheiben:
2000 Year of the Dragon, überboten noch von Alone
mit dem Top-Hit My sexy sexy Lover und nun, frisch beim Plattenhändler
Eures Vertrauens eingetrudelt: Amerika mit der Konsens-Hymne
You can win the race !!
Das Verhältnis zwischen dem Chef und seinem Angestellten
ist nicht besser geworden, das muß man mal so ehrlich sagen. Ein
Leipziger Groupie konnte beobachten und mir berichten, daß die beiden
abseits von Bühne und Medienauftritten kein Wort miteinander reden
und alles über ihre Anwälte klären. Und wenn schon!,
sagen sich die Fans, von denen darob wohl niemand ernstlich desillusioniert
ist, Sollen sie eben über ihre Anwälte verkehren. Wenn
es nur der Stabilität des Gruppengefüges dienlich ist und der
Dauer des Erfolges.
2) Worin sehen Sie die Gründe (musikalische, soziologische,
gesellschaftliche...) für die Wirkung der Gruppe a) auf ihre Fans
bezüglich und b) einer ablehnenden Haltung durch andere Rezipienten?
Uiuiui, das ist ja gleich ein ganzer Sack voll Fragen, liebe Frau Lehrerin.
Für oder gegen Modern Talking zu sein ist eine sehr
individuelle Entscheidung, die man natürlich auch immer akzeptieren
sollte. Wenn jemand Modern Talking ablehnt, na und, da steh ich drüber.
Mein Nachbar mag die nicht. Ich glaube, er mag auch keine Frauen. Ein
ehemaliger Weggefährte verweigerte sich ebenfalls der wohltuenden
Wirkung dieser Musik. Vielleicht hatte er auch deshalb irgendwann nicht
mehr seine diversen Drogenabhängigkeiten unter einen Hut gekommen
und stellte sich dem psychiatrischen Personal in Dösen. Danach verlor
ich ihn ganz aus den Augen. Möge ihm Heilung widerfahren sein.
Ich habe mich immer zu meinem Geschmack bekannt, denn ich
finde es albern, in einer Demokratie oder früher in der DDR die Musik,
die einem gefällt, leise unter der Bettdecke zu hören. Erfolgreiche
DJs haben einen Trick, um herauszufinden, wie viele Menschen sich morgens
um 6 noch in der Disko befinden. Sie legen Brother Louie oder
Cherry Cherry Lady auf und zählen dann die Tänzer.
Diese entspricht immer genau der Anzahl der noch Anwesenden. Auch Punks
und Hooligans hören das gerne, auch wenn sie sonst einen anderen
Sound zur Musik der guten Sache erhoben haben.
Erfolgsgründe musikalischer Art liegen sicherlich in
der verschwenderischen Melodienvielfalt der MT-Stücke. Die 80er Jahre
waren allgemein geprägt durch eine Vernachlässigung des Melodiösen
zugunsten der Rythmik. Beispiele gibt es zuhauf, bsw. die späteren
Scheiben von Kate Bush im Vergleich zu ihren früheren. Es war jedenfalls
ein Megatrend und Modern Talking, mutig genug, wirkten diesem seinerzeit
als einzige entgegen. Ihre Lieder ließen sich gleich mitsummen,
ob auf der Baustelle, beim Abwaschen oder bei den Schularbeiten. Die Hörer
ahnten auch immer schon ein paar Takte voraus, meinten zu wissen, wie
es weitergeht, um dann doch überrascht zu sein vom tatsächlichen
Melodieverlauf, der noch um einiges hübscher klang.
Bei vielen Popsongs haben die jeweiligen Strophen keine
besondere Melodie, viele Popkomponisten sind aufgrund begrenzter Kreativität
gezwungen, ihre kostbaren Melodieeinfälle auf die Refrains von ein
bis zwei möglichen Hitsingles pro Album zu konzentrieren. Bei Bohlenkompositionen
haben wir es mit einem ungewöhnlichen Melodiereichtum zu tun, bei
mindestens jedem zweiten Song hätten Strophe, Refrain und Zweitrefrain
jeweils allein das Zeug zu einem Hit.
Auch mit dem Abstand von anderthalb Jahrzehnten zeigen die
Platten der deutschen Meister der Musik ein stärkeres Ohrwurmpotential
als, sagen wir mal N Sync und Backstreet Boys. Diese verkaufen sich
glänzend, obwohl sie ihren Hörern so gut wie nichts bieten.
Der Vorteil der Amerikaner: Nahezu unbegrenzte Mittel für Video und
Werbung. Das humanistische Anliegen der Boygroup-Seuche beschränkt
sich in Versuchen., den jungen Mädchen per unnatürlich weich
gezeichnetem männlichen Tanzfleisch die Angst vor dem ersten Sex
zu nehmen. Am besten gar keinen Sex vor der Ehe! raten die
Backstreetboys, in Amerika unverholener als in Europa. Ansonsten Manipulation
der Kinder und ganz jungen Teenager durch vorsätzliche Erzeugung
von Hysterie und falschen Gefühlen, von denen sie dem überwiegend
unmündigen Publikum glauben machen, daß es diese haben müsse.
Dagegen wirken Modern Talking mit den bescheidenen Marketingmitteln
der 80er und dem reinen Anliegen, für das Geld ihrer Kunden einen
reellen Gegenwert zu bieten, schon eher wie ein Produkt der Independent-Kultur.
Musik mit positiver Botschaft. You can win if you
want, Du kannst die Braut kriegen, die Du willst, jede Braut, die
heute abend hier ist, wenn Du nicht zu blöd bist. Wenn Du leer ausgehst,
ist doch die Welt nicht schlecht. Sie ist nicht gut und nicht schlecht,
aber wenn Du eine abgreifst, dann weil Du so gut bist.
Modern Talking-Musik ist Sound aus der Retorte. Ist sie
das wirklich? Immerhin wurde sie von Menschen, eigentlich von einem Menschen
geschaffen. In den 80ern gab es auch noch dieses hirnrissige Argument,
die Musik wäre doch mit der Hilfe eines Computers entstanden und
sei somit na, irgendwie weniger wertvoll eben. Bei diesem Vorwurf
lief Dieter Bohlen immer zu Hochform auf und lud alle Skeptiker in sein
Studio, zu seinen Computern ein, damit sie Musik aus ihnen herausholten.
Jedoch kamen seine Kritiker dieser Einladung nie nach.
Auch elektronische Musik kann menschliche Gefühle wecken.
Z.B. Lets talk about love, der Titelsong der zweiten
Platte, erregt bei vielen Hörern ganz klar Sehnsucht nach Sommer,
veränderter Umgebung und überwältigenden Gefühlen.
Auf der autofreien Insel Hiddensee sang ich im Heu mit zwei betrunkenen
Polinnen Geronimos Cadillac, in Hamburg, wo die gesellschaftlichen
Unterschiede noch krasser als in Leipzig sind, tanzte ich mit den Eingeborenen
zu Diamonds never made a lady, und am Strand von Goa war ich
mit dem 3.Welt-Anmachspruch The night ist yours, the night is mine
erfolgreich.
Im Vergleich zu vielem, was sich in den Charts tummelte,
hatten und haben unsere zwei Freunde durchaus Drive und Esprit, wirken
zeitgemäß und absolut erwachsen. Das betrifft natürlich
ebenso die Hits, die sie seit ihrer Wiederkehr gelandet haben. Sicherlich
trotzdem nichts für Intellektuelle ohne Unterleib. Und nix für
Musikfaschisten, die nur eine Art von Musik gelten lassen,
was wohl noch schlimmer ist als ein schlechter Geschmack. Auch in Crackhäusern
werden wir kaum auf ihre Musik stoßen. Sondern bei Menschen, die
sich die Musik nehmen, die ihnen gefällt, die sie brauchen, die ihnen
gut tut.
Die Kernstücke fast aller Songs, das Markenzeichen
schlechthin, sind die von Bohlen eingesungenen Refrains oder Zweitrefrains.
Da sie sehr hoch tönen, wurden sie von verwirrten Kritikern und der
Journallie irrtümlich stets Thomas Anders zugeschrieben. Ein Schmierfink
von der Presse prägte gar den hübschen, freilich unzutreffenden
Begriff höhensonnengegerbten Sangesschwuchtel für
Thomas, der dagegen erfolgreich klagte.
Überhaupt scheiterten die zahl- und zahnlosen Versuche,
Bohlen und Anders als Homosexuelle, als gar miteinander verkuppelt abzutun,
stets und verläßlich an der Toleranz der überwiegend proletarischen
und kleinbürgerlichen Anhänger und lieferten diesen nur Indizien
für häßliche Fehlleistungen der Sexualität der gegnerischen
Rezipienten. Sicher, das 80er Jahre Outfit von ihnen war scheiße.
Aber erstens, waren wir damals etwa besser gekleidet, besser frisiert?
Nein, wir kleideten uns genauso! Weil Modern Talking es uns so vormachte!
Und heute? Heute tragen sie Designer-Anzüge und Gestapomäntel.
Und wie laufen wir herum? Immer noch wie zu DDR-Zeiten.
Faszinierend, legendär und nur allzu men(n)schlich
ist die Sexsucht von Dieter Nymphoman Bohlen, die ihn als
eindeutig heterosexuell ausweist. Ob im heimischen Hamburg, im Leipziger
Nachtcafe oder im Hotel Lux in Moskau, immer sind mindestens drei, vier
Frauen im Spiel. Wer das nicht gutheißt, wird in seinen Verklemmungen
vom weissen Gegenpart Thomas Anders bestärkt. Zu Bohlens
Affaire mit dem persischen Teppichluder (BILD berichtete) ließ er
uns über einen Anwalt nur folgendes ausrichten: Bitte sehen
Sie mir nach, daß ich mich zu dieser delikaten Angelegenheit nicht
äußere, da ich mich mit den sexuellen Praktiken meines Partners
weder beschäftige noch identifiziere.
Hier soll auch nicht verschwiegen werden, daß Dieter
Bohlen wegen seiner Vorliebe zu südländischen Exotinnen (er
bevorzugt den latino-persischen Typ) von Rassisten als Coalminer
und Niggerficker diffamiert wird.
Ich denke, diese kleine Aufzählung an Fürs und
Widers bietet genug Gründe, die Band zu mögen oder auch abzulehnen.
Soll doch jeder Mensch mit seiner Musik und seiner Veranlagung gemäß
glücklich werden. Modern Talking ist da nur eine Option. Für
mich die beste.
Special-Tipp
Christian Wolter -"Die Frösi-Bande"
Nachdem Wolt´s Stories in unzähligen Fanzines die Glanzlichter
setzten, war ihm das letztendlich nicht genug der Aufmerksamkeit.
So hat er um die meist anarchisch-kranken Geschichten über
seine jugendlichen Umtriebe in der mecklenburgischen Einöde
eine Rahmenhandlung gebastelt und einen Verleger gefunden, der diese
Auswüchse für Geld unters willige Volk bringt. Herausgekommen
ist eine unterhaltsame Mischung aus Sex & Drugs & Hansa
Rostock. Wer Wolt kennt und mag, weiß, dass er hier blind
zugreifen kann, allen anderen potentiellen Lesern sei eine gehörige
Portion derben Humors und der eventuelle Hang zum sadistischen besser
nicht völlig fremd.
Ich find´s geil.
Erhältlich für 15,50 Euro bei Wolt, im Buchhandel unter
ISDN 3-931140-23-7 und unter www.killroy-media.de |
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