„Still not loving Germany“ - Das Konzert zum Tag...

Seit 2001 stolpern die beiden selbsternannten Defenders of Disco Dancin' von Zürich aus quer durch die europäische Untergrund-Elektropunk-Szene und prägen diese massgeblich mit.

Mal rotzen sie ihre Hits und Ohrwürmer einfach so hin, mal konstruieren sie diese in liebevoller Kleinarbeit. Doch wie das alles geht ist egal: Die Leute lieben es! Ob Crowdsurfing und Stagediving in der Grossraumdisse oder stilles Zuhören aufm Plüschsofa im Kleinkunsttheater: Saalschutz sind eine Band der Alternativen, der Widersprüche und der Möglichkeiten. Nicht umsonst trägt ihre zweite Platte den Titel "Saalschutz macht's möglich" (2006).

Bei der dritten Veröffentlichung (2010) wagte man sich dann an das Experimentieren mit intellektuellem Grössenwahn: "Entweder Saalschutz" eine Platte ohne oder, ohne Alternative, ohne Plan B.

Von Publikationen wie Spex, Intro, Visions, Vice, Ox, Keyboards (!), Frankfurter Rundschau, Tages Anzeiger, Woz und dem Limmattaler Tagblatt interviewt, gelobt, verrissen und auf hefteigene CDs gebannt, von John Peel selig auf BBC 1 vorgestellt, von den Fans gefeiert und verflucht, einerseits in kulturwissenschaftlichen Sammelbänden behandelt und andererseits als Ehapa-Comic Figuren verewigt, ab und an von der Polizei verhindert und neben dem Schleppen von Vintage Equipment herausgeschlagene Zähne, Nasenbluten und Hirnerschütterungen in Kauf nehmend, wurden Saalschutz im Feuerbad hunderter Live Konzerte zwischen dem besetzten Haus um die Ecke und Riesenfestivals wie dem Melt oder dem Sonne Mond Sterne zum nahezu unzerstörbaren zwei Mann Kompetenzzentrum für mitreissende Musik. Eine geschichtsbewusste Band mit Einflüssen - manche nennen es Leichenfledderei - aus allen möglichen und unmöglichen kulturellen Bereichen diverser Epochen. Sperrig die Texte, eingängig die Melodien. Man zimmert grosse Pop-Entwürfe und sammelt en passant die Ecken und Kanten ein, die andere Bands nur zu bereitwillig loswerden.

Dank vielseitigem Songmaterial und eigenwilligem Umgang mit dem Equipment ist zwischen ausgelassenen Raveparties und Mini-Plastik-Pop-Soirées alles möglich. Ganz selten steigen DJ Flumroc und DJ M T Dancefloor übrigens auch im Punk'n'Roll Format mit Drums/Gitarre/Bass auf die Bühne.

Für Konzerte wird das Songmaterial immer wieder überarbeitet. Die Laptops bleiben dabei schön zu Hause, es wird auf Analgogsynthesizern, Samplern und weiss der Geier was alles rumgehämmert, während der Drumocomputer dazu den ekstatischen 4/4-Takt ballert. Und die Leute ballern fröhlich mit.

www.saalschutz.com

DAS FLUG (Berlin)

Seit 2010 aktives, heißes Electro-Pop-Punk Eisen - seid geraumer Zeit durch Ex-Egotronic Tastengott Endi zum Duo erweitert. Äußerst tanzbar und mit einer klaren Message.

http://www.dasflug.com/

100 BLUMEN (Düsseldorf)

Anfang 2012 wurden 100blumen in Düsseldorf gesät. Aus dem Sprössling um Chris und Marcel ist bald ein schlagkräftiges Trio mit Drummer Malte erwachsen. Das Ergebnis ist eine derbe und äußerst aktive Anarchopunk-Karnivore, die unbarmherzig akustische und elektronische Sound-Attacken austeilt. Prädikat: dreckig, gemein und massiv!

www.100blumen.com