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Martin Curi: Friedenreich - Das vergessene Fußballgenie (1.7.2009)
Eine Lesung
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Martin Curi:
Friedenreich - Das vergessene Fußballgenie
Arthur Friedenreich - der Name klingt deutsch, und den meisten Fans dürfte er unbekannt sein. Doch dahinter verbirgt sich eines der größten brasilianischen Fußballgenies, dessen Torquote bestenfalls von Pelé übertroffen wurde und dessen technische Kabinettstückchen Kickergeschichte schrieben. Über ihn ist nun endlich im Verlag Die Werkstatt eine längst überfällige Biografie erschienen.
Friedenreichs Name erklärt sich leicht: Sein Vater entstammt einer deutschen Einwandererfamilie aus Blumenau, der in Brasilien eine farbige Wäscherin heiratete. „Frieds" erster Verein war denn auch der „deutsche" Club Germania in São Paulo, bei dem er 1914 auch zum Nationalspieler wurde - beim ersten offiziellen Länderspiel der brasilianischen Fußballgeschichte. Später wird Friedenreich mit dem berühmten AC Paulistano mehrfach Meister und Torschützenkönig. Zum nationalen Helden steigt er als „Goldfuß" auf, als er 1919 bei der Südamerikameisterschaft das entscheidende Tor erzielt, und international sorgt er 1925 bei einer Europatournee für Furore - die Medien feiern ihn als „König des Fußballs".
Der in Brasilien lebende Autor und BAFF-Mitglied Martin Curi erzählt nicht nur Friedenreichs Karriere. Kenntnisreich schildert er zugleich die Gründerjahre des brasilianischen Fußballs und den ausgeprägten Rassismus, dem sich „Fried" und andere farbige Spieler damals ausgesetzt sahen. Doch in der gesellschaftlichen Analyse werden auch Friedenreichs fußballerische Glanztaten nicht vergessen: Ihm wird die „Erfindung" des Effetschusses zugeschrieben und ebenso der bis heute bestehende internationale Torrekord, den die FIFA mit 1.329 Treffern beziffert. Auch wenn Curi an dieser Zahl berechtigte Zweifel äußert - Friedenreichs Platz unter den ganz großen Fußballspielern dieser Welt wird mit dieser Biografie eindrucksvoll untermauert.
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