Zeltlager

Allerdings denken wir, nach Abschluß der Mondiali, dass dieser Flyer nicht unbeantwortet im Raum stehen bleiben sollte. Darüber hinaus wollen wir in der Hinsicht eine Grundlage für die kommenden Mondialis schaffen.

In dem Flyer wird uns Rassismus vorgeworfen und es wird gefordert uns von der Mondiali auszuschließen. Dieser Behauptung liegt die in Deutschland sehr kontrovers geführte Diskussion um den Nahost Konflikt zugrunde.

Als am darauffolgenden Tag ein Team des RSL innerhalb der angesetzten Gruppenspiele gegen ein Kopenhagener Team antreten wollte, weigerte dieses sich gegen uns zu spielen. Dieser Spielboykott wurde mit einem Demonstrationszug von ca. 50 Leuten untermalt, welche Palästinafahnen schwenkend lautstark zum Spielfeld zogen. Bei einem intern veranstalteten Frauenturnier wollten zwei Teams aufgrund des Flyers nicht mehr gegen das Frauenteam des RSL spielen.

Am Samstag Abend kam es dann im Restaurant, welches allabendlich als Bühne für Fangesänge jeglicher Art genutzt wird, zum unschönen Höhepunkt. Mitglieder des RSL, die sich auch als solche zu erkennen gaben, wurden von Mitgliedern des Kopenhagener Teams und der Antifa Hannover tätlich angegriffen, wobei auch unbeteiligte Personen mit hineingezogen wurden. Unter reichlich Alkoholeinfluss sollte den vermeintlichen Rassisten vom RSL gezeigt werden, wo der Hammer hängt. Ein Nasenbeinbruch, sowie pure Angst waren die Folgen in den Reihen des RSL.

Am Sonntag wurden die beiden erwähnten Gruppen durch die Organisationscrew vom Turnier ausgeschlossen. Mitglieder der Antifa Hannover entschuldigten sich persönlich bei einzelnen RSL‘ern

Soviel zu den Geschehnissen auf der Mondial 2004.

Transpi vom Zeltlager

Der Flyer stellt in unseren Augen in keinster Weise einen brauchbaren Beitrag zur Diskussion dar. Er enthält auch kein Angebot zum Dialog. Dieser ist, wie die anonyme Form zeigt, auch gar nicht erwünscht. Der Flyer besteht aus puren Anschuldigungen, Pauschalisierungen und Verleumdungen. Deshalb wollen wir uns auch inhaltlich nicht dazu äußern.

Unabhängig davon, ist die Mondiali leider kein Ort um Diskussionen dieser Art zu führen. Für 4 Tage sollen bestehende politische Differenzen in den Hintergrund rücken. Dies ist der Ansatz der Orgacrew und wir respektieren diesen so. Ansonsten wäre die Mondiali in der Form nicht möglich.

Es stellt sich uns die Frage, wie sich die UrheberInnen eine Auseinandersetzung zu diesem Thema auf der Mondiali vorstellen, wo Teams aus allen Herren Ländern anwesend sind, die alle verschiedene politische Hintergründe haben. Schon in Deutschland ist es kaum möglich diese Debatte sachlich zu führen - und wir sprechen alle eine Sprache- wie soll dies dann auf der Mondiali machbar sein? Überhaupt ist es uns unbegreiflich, wie man auf den Gedanken kommen kann, diese deutsche Debatte auf die Mondiali zu verlagern und auszuweiten.

Wenn man dies macht, hat man den Sinn der Antira-WM nicht verstanden.

Abschlußveranstaltung

Darüber hinaus sei noch einmal klar gesagt:

Auseinandersetzungen wie die im Restaurant haben auf der Mondiali nichts zu suchen. Wer sich, auch unter Alkoholeinfluß, nicht im Griff hat, zu unterscheiden, was richtig und was falsch ist - und die zweifelhaften und halb gewalkten Entschuldigungen der Hannoveraner Antifa lassen dies vermuten - sollte nicht zur Mondiali fahren. Der hat dort schlicht und ergreifend nichts zu suchen.

Im Rahmen der langwierigen Vorbereitungen der Mondiali bemühen sich die VeranstalterInnen jedes Jahr aufs neue, die notwendige Toleranz zu erwirken und grundsätzliche Bedenken im Vorfeld zu klären. Der RSL ist seit 7 Jahren Bestandteil der Mondiali. Bedenken betreffs unserer Teilnahme wurden nie angemeldet.

Aus diesem Grund ist es absolut untragbar in der beschrieben Form uns zu diskreditieren.

Wir fordern deshalb die Verfasser auf, zu ihren Anschuldigungen zu stehen und sich zu outen. Wir sind für offen für Debatten in sachlicher und angemessener Form, wünschen uns dabei jedoch generell den offiziellen Weg.

Unabhängig dazu, diskutieren und analysieren wir momentan Vereinsintern die in dem Flyer angedeutete Problematik. Veröffentlichungen dazu werden folgen.

Roter Stern Leipzig

p.s.: translation to english coming soon.