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Stern Roter Stern
RSL Zweite Herren vs. TuS Leutzsch  6:5
13.2.2016 Dölitz
Bomber Harris - do it again!

Manchmal ist Fußball auch schwer zu ertragen: Bäbbeln, während in Dresden traditionell rumgeopfert wird. 13.ooo Leute bilden eine Menschenkette (MDR: „reihen sich ein“; MoPo: „Menschenkette geschlossen“). Geschlossen muss es zugehen, eingereiht wird sich. Das kann der Deutsche. Vor allem, wenn es gegen „Krieg, Kriegsgreuel und Gewalt“ geht. Nicht etwa gegen Faschischmus, oder gegen Nazismus, am Ende gar gegen Neonazismus. Nein, nein: „Der Krieg kam über uns und dann wurde unsere schöne Stadt sinnlos zerstört.“ So der Narrativ.

Für den Wiederabriss!

So ist das nun eben, Dresden ist eh verloren und der Opfermythos spielt eine nicht unwichtige Rolle dabei. Leider haben die Alliierten damals Dresden eben nicht zerstört, sondern nur so ein bisschen, im Nachhinein ein großer und offensichtlicher Fehler. In der wiederauferstandenen Frauenkirche wird seitdem gejammert und „Versöhnung“ gefeiert. Der Täter lädt zur Versöhnung. „Zugleich läuteten Kirchenglocken“, so der MDR. Hurra! Es herrscht „Gedenkkultur“.


Neu in der Gemäldegalerie Dölitz
Also lieber Fußball. Zufällig veranstaltet der Stern gleichtags den Refugees-Welcome-Cup mit 24 Teams. Und die Zwoote musste Pokal.

Fußball gegen Faschismus. Fußball trotz Dresden. Nach dem grandiosen Spiel gegen die Kontrolleure („Das Schneewunder von Dölitz“ -> http://roter-stern-leipzig.de/spiel4157.html) ging es nun für die (nominell) zweite Auswahl der Sterne gegen den nächsten Landesklasse-Absteiger, den TuS aus Leutzsch, immer noch zwei Etagen höher aufspielend. Dr. Ball Muckel und Bergbauingenieur Leistenberger fanden kaum motivierende Worte fürs Spiel, immerhin fehlten drei als wichtig erachtete Akteure vom Vorrundenerfolg: Danny (Gelb-Rot-gesperrt), Eiweiß-Robert (Grund unbekannt) und Mazze (ebenfalls unbekannt). Letztlich fanden sich folgende Spieler freiwillig auf dem Feld ein:
Jons / Loitzschke, Elias, Miltitz, Conrad / Hattriguez, Dr. Berger, Patrick, Moritz / Hannes, Commander Kühn. Auf der Bank Sportlepp, Magnus und Felix.

Die erste Halbzeit entsprechend: Die Sterne fanden nicht wirklich ins Spiel, scheuten Zweikämpfe, kamen kaum zum gegnerischen 16er. Die Leutzscher spielbestimmend, aber weit entfernt vom Zweiklassenunterschied – Chancen entstanden aus äußerst einfach gehaltenen Vorträgen. Das 1:0 der Gäste zum Ende der Halbzeit irgendwie verdient: Flanke, Kopfball aus sieben Metern, Jons chancenlos. Nun begab sich aber ungewöhnliches: Der Schiri zeigte zum Mittelpunkt, die Spieler begaben sich zu jenem bzw auf Position – allerdings wedelte der Linienrichter mit einem Zettel. Der Schiedsrichter begibt sich zu jenem, es entspinnt sich eine aus der Entfernung nicht nachvollziehbare Disskussion, die Kapitäne der Teams werden herbeigerufen, auch Leiste mit einbezogen. Alle starren auf einen Zettel, irgendetwas stimmt nicht mit den Nummern, das Sudoku des Linienrichters geht nicht auf. Wie sich herausstellt, war der Torschütze der Leutzscher nicht auf dem Spielberichtsbogen verzeichnet. Nicht namentlich. Auch nicht als Einwechsler. Er stand schlicht garnicht drauf. Das kann schwerwiegende Folgen haben, ein im Raume stehender Sportgerichtsentscheid würde wohl zu Ungunsten der Leutzscher ausfallen. Die entstandene Verunsicherung nutzt der Stern für den Ausgleich. Zum psychologisch ungünstigen Momentum kommt der ungünstige Zeitpunkt, stern schreibt die 3. Minute der Nachspielzeit der Ersten Hälfte. Ein schön in den gegnerischen Strafraum getretener Standard fällt dem einsamen Rachendrachen Dr. Berger regelrecht auf den Fuß – seine als Schuß zu wertende Direktabnahme passiert den Hüter, entwickelt sich zum Paß und muß vom hervorragend aufgelegten, standardmäßig nach vorn geeilten Möchtegernlibero Wirsing noch in die richtige Richtung gelenkt werden. Ausgleich, Halbzeitpfiff.


Halbzeitpausenimpression
Irgendwie schafften es die Leutzscher nun nicht, die Halbzeit zum Wiederaufbau zu nutzen. Möglicherweise den Spielberichtsfauxpas im Hinterkopf, überließen sie den Sternen das Spiel, die nun endlich sich trauten, Ball und Gegner entsprechend anzugehen. Hoffnung keimte im mit 150 Anhänger_innen gut gefüllten Sportpark Dölitz, ein weiteres Pokalerlebnis erster Güte durfte zumindest heimlich skizziert werden. Dabei wirkte die Skizze immer noch wie die Blaupause des vorhergegangenen Pokalspiels: So hatte der Stern auch wieder eine Großchance, nach hervorragender Aktion und entsprechendem Zuspiel des Commanders legt Hattriguez, zentral am 16er stehend, nochmal nach rechts ab und Moritz markiert den Innenpfosten mit dem Ball. Von dort überlegt sich der Ball nochmal zum Hattriguez zurück zu prallen, Hattriguez prallt an den Ball, Ball und Hattriguez prallen an den Loitzscher Hüter. So bleibts beim 1:1, auch weil die Leutzscher ihre unzähligen und immer gefährlichen Eckbälle in den letzten 20 Minuten einfach nicht über die Linie bugsiert bekommen.

Also doch wieder Verlängerung. Und wieder schaffts der Stern gegen den höherklassigen Gegner in den Zusatzminuten in Führung zu gehen. Wiederum ein lang getretener Standard findet seinen Weg in den Leutzscher Strafraum, der Hüter läuft raus, doch der Commander ist eher am Ball und köpfelt diesen ins Gefäß. Unfassbar: Wieder Verlängerung, wieder Kopfball, wieder der Commander! Nun musste man sich nur noch einreden, dass sich ja nicht alles wiederholen kann, sprich: das muss doch diesmal reichen. Aber nein: das nächste „wieder“ hieß: Wieder Elfmeter für die Gäste kurz vorm Abpfiff! Sternehüter Jons in Position, der Elfmeter flach, scharf, zentriert. Jons genau mit der richtigen Bewegung zum Ball hin, der verschwindet unterm Hüter, ist aber so scharf getreten, dass Jons ihn nur anbremst. Der Ball taucht jedenfalls hinter Jons wieder auf und spaziert über die Torlinie. Nach hundertzwanzig Minuten heißt es also wieder: Zwozuzwo.

Kann ein Team zwei Elfmeterschiessen in Folge gewinnen? Klar, kann. Obwohl die Leutzscher auch beim Elferschießen deutlich souveräner auftraten als ihre LVB-Vorgänger und die ersten drei Stück so überzeugend verwandelten, dass dem Autoren das Nervengerüst dahinschmolz, standen die Sterne diesbezüglich in Nichts nach – und dann ist da noch Jons, der sich langsam aber sicher einen Ruf erabreitet, was die Verhinderung von Toren vom Punkt angeht. Hoffentlich spricht sich das rum! Beim Stand von 5:5 Jons mit der ersten Parade. Der Stern trifft darauf wieder, danach hält Jons nochmal – und Spieler Wirsing muß nicht mehr anlaufen.

Die entstehende Jubeltraube dürfte auch die/den fußballtechnisch Unbedarfte_n überzeugt haben. Nochmal: Zweimal in Folge gewinnen die Sterne gegen einen zwei Klassen höher spielenden Landesklasseabsteiger – jeweils stand es 1:1 nach 90 Minuten, 2:2 nach 120 Minuten - im Elfmeterschiessen. Kann das so weiter gehen? Nein. Aber in der nächsten Runde wartet wohl auch ein niederklassigerer Gegner, möglicherweise der TSV aus Markkleeberg. Die spielen in derselben Liga, in derselben Staffel und durften zuhause schonmal drei Punkte an den Stern abtreten. Die Zweite darf dieses Spiel also auch einfach mal so gewinnen.

Darauf freut sich: Die Panzerfee.


Für-die-Statistik-PS: Die Elfmeter: Sportlepp / Commander / Conrad / Loitzsch / (Wirsing musste nicht mehr)


Die Zwoote spielt! Alle packen mit an!
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